Jesus Leidensweg in 17 Stationen

Der aktuellste Impuls steht oben. Für die ganze Impulsreihe empfehlen wir unten zu beginnen.


Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt

Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt

(Lk 23,53-55)

 

Und Josef von Arimathäa nahm ihn vom Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet worden war. Das war am Rüsttag, kurz bevor der Sabbat anbrach. Die Frauen, die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren, gaben ihm das Geleit und sahen zu, wie der Leichnam in das Grab gelegt wurde.

 

 

Jesus ist hinabgestiegen in das Reich des Todes.

Die Trauer des Karfreitags.

Die Ruhe des Karsamstags.

Mächtiger als der Tod ist das Leben.

„Wenn wir mit Christus gestorben sind, werden wir auch mit ihm leben.“

 

Jesus wurde noch vor dem Sabbat, dem Festtag der Juden, in ein Grab gelegt. Schon bei den Juden war ein Tag der Woche Gott geweiht, das war damals unser Samstag. An diesem Tag sollte keine Trauer sein, man hat die Toten vorher begraben. Auch wir sollen den Sonntag Gott weihen, der Tag an dem Jesus von den Toten auferstanden ist.

Das Jesus Leichnam ins Grab gelegt wurde symbolisiert auch sein Hinabsteigen ins Reich des Todes. Er ist diesen schrecklichen Weg gegangen, um uns zu retten und den Tod zu besiegen.

Die Trauer des Karfreitags – Jesus stirbt und wird ins Grab gelegt, seine Anhänger trauern um ihn.

Die Ruhe des Karsamstags – Jesus liegt im Grab, es passiert nichts, wir müssen uns gedulden.

 

 

Jesus,

du bist hinabgestiegen in das Reich des Todes.

Lass uns in dunklen Momenten daran denken, dass auch du erst ganz ins Dunkel hinabgestiegen bist, bevor du ins Licht aufgestiegen bist. Schenke uns Zuversicht und Geduld.

Amen

 


Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt 

Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt

(Joh 19,38)

 

Am Abend geht Josef von Arimathäa, einer der Jünger Jesu, zu Pilatus und bittet ihn um Jesu Leiche, um ihn zu begraben. Als Jesus vom Kreuz abgenommen wird, ist auch seine Mutter Maria da. Josef von Arimathäa legt ihr ihren toten Sohn in den Schoß und Maria weint und trauert um ihn. Doch sie weiß auch, dass alles nach Gottes Wille geschieht.

        

Der Tote Leib Jesu im Schoß der Mutter.

Maria hüllt ihn in den Mantel ihrer Liebe.

Stärker als der Tod ist die Liebe.

Die Schmerzensmutter.

Zuflucht der Menschen.

In Not und Leid.

Mutter des Trostes.

 

Josef von Arimathäa war ein heimlicher Jünger Jesu, weil er Angst vor den Juden hatte. Trotzdem hat er den Mut, zu Pilatus zu gehen und um Jesu Leichnam zu bitten. Er tut das, obwohl nach Jesu Tod alles aus zu sein scheint, Jesus, der das Heil bringen sollte ist tot. Trotzdem hatte er noch Glauben und zumindest einen Funken Hoffnung. Das hat ihm den Mut gegeben, weiterzumachen, Jesus vom Kreuz abzunehmen und zu begraben.

Folgen wir seinem Beispiel und verlieren nicht den Mut, wenn alles zu Ende – Ausweglos scheint. Jesus findet immer einen Weg!

Maria trauert um ihren Sohn. Es muss Eltern das schlimmste sein, ein Kind zu verlieren. Aber Maria denkt auch noch an ihre Zusage, als der Engel ihr ankündigte, dass sie ein Kind bekommen soll: „Mir geschehe nach deinem Wort!“ Maria weiß, dass alles nach Gottes Willen geschieht, auch wenn es wehtut.

Maria musste in ihrem Leben viel Leiden, aber sie tat es gerne, aus Liebe zu ihrem Sohn. Sie hatte viel Mitleid, mit ihrem Sohn, aber auch mit allen anderen Menschen. Wir dürfen zuversichtlich sein, dass sie auch Mitleid mit uns hat und unsere Leiden mildert.

 

Maria, Mutter Gottes,

du hast aus Liebe viel mit Jesus gelitten. Du liebst auch uns und leidest mit uns.

Schenke uns deinen Trost und deine Zuversicht.

Immer warst du bereit, Gottes Willen zu tun und seinen dir bestimmten Weg zu gehen.

Hilf auch uns, unseren Weg zu finden und führe uns zu deinem Sohn.

Amen

 


Jesus stirbt am Kreuz 

 

Jesus stirbt am Kreuz

(Lk 23,44-46)

 

Es war etwa um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. Die Sonne verdunkelte sich. Der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei, und Jesus rief laut: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus.

 

Die sechste Stunde damals ist nach unserer Zeit mittags um Zwölf. Mitten am Tag wurde es für drei Stunden dunkel. Jesus, das Licht, ist gestorben. Von der Finsternis waren alle betroffen. Jeder, ob gläubig oder nicht war in der Finsternis.

Der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei. Dazu muss man wissen, dass die Bundeslade mit den zehn Geboten, die Mose von Gott bekommen hatte hinter dem Vorhang im heiligsten Raum des Tempels stand. Nur einmal im Jahr durfte ein Priester diesen Raum betreten. Durch das Reißen des Vorhangs wurde allen der Blick auf die heilige Bundeslade gewährt. Jeder konnte das für die Juden heiligste sehen. So Zeigt sich Jesus jetzt auch allen, die zu ihm kommen. Er ist unser Allerheiligstes und in jeder Kirche im Tabernakel gegenwärtig.

Es sind verschiedene Sätze überliefert, die Jesus als letztes gesagt hat:

Im Lukasevangelium heißt es: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.

Im Markusevangelium hingegen: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Im Johannesevangelium steht: Es ist vollbracht!

In allen diesen drei Sätzen liegt eine große Wahrheit: Jesus hat seinen Geist in die Hände seines Vaters gelegt. Gott hat seinen Körper verlassen und seine Seele aufgenommen. Jesu Leidensweg und Erlösung für uns war vollbracht.

So dürfen wir sicher sein, dass Jesus uns erlöst hat. Wenn unsere Stunde gekommen ist, wird Gott unseren Geist, unsere Seele bei sich aufnehmen. Unseren Körper brauchen wir nur hier auf Erden. Unser Körper ist vergänglich, die Seele nicht! Daher ist es wichtiger für das Wohl der Seele zu sorgen.

 

Jesus im Todeskampf.

„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Sein letztes Gebet:

„Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.“

Sein letztes Gebot:

„Liebt einander, wie ich euch geliebt habe!“

Sein letztes Wort:

„Es ist vollbracht.“

Totenstille des Karfreitags.

Im Kreuz ist Heil.

Im Kreuz ist Hoffnung.

Im Kreuz ist Leben.

 

Jesus Christus,

du bist für uns gestorben. Mit deinem Tod hast du unsere Sünden vernichtet.

Wir wollen dich dafür loben.

Du bist für uns und für alle Menschen da, immer gegenwärtig, rund um die Uhr, jeden Tag.

Für deine Ausdauer wollen wir dir danken.

Du liebst uns so sehr, dass du bereit warst für uns zu Leiden. Du hast unser Leid auf dich genommen.

Für deine Liebe preisen wir dich.

Amen

 


Jesus wird ans Kreuz genagelt

 

Jesus wird ans Kreuz genagelt

(LK 23, 33 – 43)

 

Mit Jesus werden auch zwei Verbrecher gekreuzigt, ihre Kreuze stehen zu beiden Seiten Jesu. Die Soldaten und die Menschenmenge verhöhnen und beschimpfen Jesus. Doch Jesus Christus betet für sie und bittet Gott um Vergebung: »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.«

 

 Als Jesus neben den zwei Verbrechern ans Kreuz genagelt wird vergibt er jenen, die ihn ans Kreuz nageln und die ihn verurteilt haben. Aus seiner tödlichen Lage heraus hat Jesus noch die Kraft, anderen Menschen, die ihm den Tod zufügen zu verzeihen. Warum schaffen wir es nicht in einer alltäglichen Lage Menschen zu vergeben? Lasst uns Jesus nachgehen und ein Beispiel an ihm nehmen und versuchen unseren Mitmenschen zu öfters zu vergeben.

 

Jesus Christus,

Du hast denen, die für deinen Tod gesorgt haben vergeben und für Sie gebetet.

Vergib du auch unsere Schuld und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Bring uns bei, anderen Mitmenschen zu vergeben.

Amen. 


Jesus wird seiner Kleider beraubt 

 

Jesus wird seiner Kleider beraubt

(Mt 27,35)

 

Als Jesus endlich auf dem Berg Golgota ankommt, nehmen ihm die Soldaten seine Kleider ab. Sie geben ihm mit Galle vermischten Wein, den Jesus aber nicht trinkt. Jesus wird verhöhnt und verspottet. Die Soldaten nageln Jesus ans Kreuz und teilen dann seine Kleider unter sich auf.

 

 

Auch heute verlieren Menschen durch das Verschulden anderer ihre Würde, sie werden verspottet, verletzt und öffentlich fertig gemacht. Vielen Menschen auf der Welt fehlt es an Kleidung, Nahrung und Medikamenten, sie sind schutzlos. Lass uns diesen Menschen in ihrer Situation helfen.

 

 

Jesus Christus,

du bist unser Retter, der für uns am Kreuz gestorben ist.

Hilf den Menschen, die verletzt oder öffentlich fertig gemacht werden.

Hilf auch den Menschen, die nicht wirklich richtige Kleidung besitzen oder täglich um ihr Essen kämpfen müssen.

Gib uns allen deinen Segen.

Amen.


Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz

 

Jesu fällt zum dritten Mal unters Kreuz

 

Jesu Kraft ist endgültig zu Ende. Er kann nicht mehr und bricht ohnmächtig zusammen. Er kann nicht mehr? Er fühlt sich einsam und verlassen. Wie viel einfacher wäre es, einfach liegen zu bleiben und auf den Tod zu warten. Aber Jesus will das Werk vollenden, das sein himmlischer Vater für ihn vorgesehen hat, und schleppt sich und das Kreuz weiter.

 

Auch heute noch gibt es viele Menschen, die zu viel auf sich nehmen, um anderen zu helfen, und trotzdem weitermachen, obwohl es sehr hart ist, ohne wirklich dafür belohnt zu werden. Für Sie reicht es, wenn Sie ihr Ziel erreichen und alle damit zufrieden sind, ohne viel Aufmerksamkeit zu erlangen. Lass uns diese Menschen erkennen und Sie in ihrem Vorhaben unterstützen.

 

Jesus Christus,

Du hast für uns das Kreuz getragen, und bist für uns den Leidensweg gegangen, ohne aufzugeben, um das Werk zu vollenden. Hilf den Menschen, die diesen Weg ebenfalls Durchleben und schenke ihnen Kraft, um weiterzumachen und nicht aufzugeben.

Amen


Jesus begegnet den weinenden Frauen

 

Jesus begegnet den weinenden Frauen

(LK 23,27 – 31)

 

Um Jesus Christus stehen viele Leute, die ihm alle zuschauen. Da sieht er in der Menge eine Gruppe Frauen, die über seinen bevorstehenden Tod und das Leid, das er ertragen muss, weinen, denn sie wissen, dass Jesus immer gut zu den Menschen war. Jesus bleibt stehen und sagt zu ihnen: »Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht um mich; weint über euch und eure Kinder! Denn es kommen Tage, da wird man sagen: Wohl den Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben. Dann wird man zu den Bergen sagen: Fallt auf uns! Und zu den Hügeln: Deckt uns zu! Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden?«.

 

 

Die weinenden Frauen symbolisieren uns als Christengemeinde, nicht die Apostel, die immer im Vordergrund stehen, auch nicht Jesu Verwandte, sondern das einfache Volk, das Jesus Worte hören will. Jesus wendet sich ihnen zu – er wendet sich uns zu. Er sagt zu ihnen, sie sollen um sich und ihre Kinder weinen. Das kann man so verstehen, dass Jesus nicht von seinem Weg abgekommen ist und zum Heil gelangt ist und wir nicht um ihn trauern sollen, sondern um uns, die wir immer wieder vom guten Weg abkommen. Jesus nimmt Anteil an ihrer Trauer – er ist immer da.

 

 

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.

Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.

Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder

jetzt und in der Stunde unseres Todes.

Amen.


Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz

 

Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz

 

Der Weg nach Golgota scheint kein Ende zu nehmen. Viele Schaulustige beobachten Jesus, der jetzt so gar nicht mehr wie ein König aussieht, aber keiner hilft ihm. Das Kreuz ist einfach zu schwer und er stürzt zum zweiten Mal.

 

 

Keiner der Menschen hilft ihm, obwohl sie sehen, dass er es alleine nur kaum schafft.

Auch wir schauen Menschen zu, wie sie auf sich alleine gestellt sind. So sollen wir daraus lernen, dass wir fremden Menschen unter die Arme greifen sollen. Egal ob wir ihnen damit einen kleinen oder großen Gefallen tun.

 

 

Jesus Christus,

Du hast uns an deinem Leiden gezeigt, dass wir nicht einfach nur zuschauen sollen.

Hilf uns, dass wir stets achtsam in unserem Leben sind und erkennen, wann andere unsere Hilfe benötigen.

Gib uns die Kraft und den Mut, um anderen Mitmenschen zu helfen.

Amen 

 


Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

 

Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

 

In der Menge der Zuschauer steht auch Veronika, eine junge Frau und Jüngerin Jesu. Sie sieht, wie sehr er leidet und überlegt, wie sie ihm helfen kann. Damit Jesus sich das Blut, den Schweiß und Dreck aus dem Gesicht wischen kann, reicht Veronika ihm ihr Tuch. Jesus nimmt es dankbar und drückt sein Gesicht in den Stoff.

 

 

Veronika hat Mitleid und überlegt, wie sie in der aktuellen Situation am besten helfen kann.

 

Auch wir sollen überlegen, wie wir unseren Mitmenschen am besteh helfen können. Oft kostet es uns nur eine Kleinigkeit und anderen ist damit ein großer Gefallen getan.

 

 

Jesus Christus,

du lehrst uns die Nächstenliebe.

Hilf uns zu erkennen, wo unsere Hilfe gebraucht wird.

Gib uns die Kraft unseren Mitmenschen helfen zu können.

Lass uns nach deinem Beispiel dankbar die uns angebotene Hilfe annehmen.

Amen

 


Simon von Zyrene hilft das Kreuz tragen

 

Simon von Zyrene hilft das Kreuz tragen

Lk 23,26

 

Als sie Jesus hinausführten, ergriffen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon, der gerade vom Feld kam. Ihm luden sie das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus hertrage.

 

 

Jesus und Simon.

Sie werden Brüder auf dem Kreuzweg.

Geschwisterliche Kirche.

Einer trage des anderen Last;

So erfüllt ihr das Gebot Christi.

 

 

Jesus Christus,

Simon hat dir geholfen, das Kreuz zu tragen, du hast ihn zu deinem Bruder gemacht.

Auch wir wollen anderen helfen, ihre Last zu tragen, gib du uns die Kraft dazu.

Auf dem Kreuzweg hast du Simon zu deinem Bruder gemacht, lass auch uns teilhaben an deinem Leid und mache uns so zu deinem Bruder, dass wir eines Tages mit dir ins Himmelteich auferstehen.

Amen

 


Jesus begegnet seiner Mutter

 

Jesus begegnet seiner Mutter

Joh 19,25-27a

 

Bei dem Kreuz standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter!

 

 

 

Jesus gibt seinen Jünger Johannes seiner Mutter als Sohn. Und seinem Jünger gibt er Maria zur Mutter. Auch wir Christen sind Jesu Jünger. Stellvertretend für uns alle nannte Jesus Johannes.

 

Maria, die Mutter Gottes, ist jetzt also auch unsere Mutter und wir sind ihre Kinder. In diesem Vertrauen dürfen wir immer zu ihr kommen, mit ihrer mütterlichen Fürsorge ist sie immer für uns da und kann uns zu ihrem Sohn, unserem Bruder Jesus Christus führen. Vertrauen wir uns ihr, als ihre Kinder an.

 

 

 

Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.

Du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes Jesus.

Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes.

Amen

 


Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz

 

Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz

Jes 53,6b-7

 

Der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen. Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf.

 

 

 

Jesus trug geduldig unsere Schuld. Sie wiegt schwer, er stürzt, aber trotzdem beklagt er sich nicht. Wegen welchen unwichtigen Kleinigkeiten beklagen wir uns so oft. Nehmen wir ein Beispiel an Jesus und tragen unser Kreuz, ohne zu klagen und murren.

 

 

 

Jesus unser Freund,

 

du hast unsere Schuld getragen, du hast die Schuld der ganzen Welt getragen, sie hat dich niedergedrückt und du bist wieder aufgestanden. Hilf uns, wenn unsere Last uns zu Boden drückt wieder aufzustehen und weiterzugehen. Hilf uns mit deiner Kraft!

 

Amen

 


Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern

 

Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern

Jes 53,4-5

 

Er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt. Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt.

 

 

 

Dem Propheten Jesaja wurde schon mehr als 700 Jahre vor Jesu Geburt offenbart, was mit Jesus passieren wird. Daran erkennen wir, Gott hat einen Plan und dieser Plan wird sich auf jeden Fall erfüllen. Wir dürfen auf seine Zusagen vertrauen. Besonders gilt das für sein Leiden und seinen Tod: Er hat gelitten, zu unserem Heil, für unsere Erlösung ist er gestorben.

 

 

 

Herr Jesus,

 

danke, dass du für mich gelitten hast. Du hast mich befreit von meiner Schuld. Lass mich das nie vergessen.

Du hast meine Schuld getragen und bist für mich gestorben. Das hast du aus Liebe getan! Hilf mir, auch dich zu lieben und dir zu dienen.

 

Amen

 


Jesus wird zum Tode verurteilt

 

Jesus wird zum Tode verurteilt

Mt 27,11-31

 

Das Todesurteil

11 Jesus wurde dem römischen Statthalter Pilatus vorgeführt. Der fragte ihn: »Bist du der König der Juden?« Jesus antwortete: »Ja, du sagst es!« 12 Als nun die obersten Priester und die führenden Männer des Volkes ihre Anklagen gegen ihn vorbrachten, schwieg Jesus. 13 »Hörst du denn nicht, was sie dir alles vorwerfen?«, fragte Pilatus. 14 Aber Jesus erwiderte kein Wort. Darüber wunderte sich Pilatus sehr. 15 Der Statthalter begnadigte jedes Jahr zum Passahfest einen Gefangenen, den sich das Volk selbst auswählen durfte. 16 In diesem Jahr saß ein berüchtigter Verbrecher im Gefängnis. Er hieß Barabbas. 17 Als sich nun die Menschenmenge vor dem Haus von Pilatus versammelt hatte, fragte er sie: »Wen soll ich diesmal begnadigen? Barabbas oder Jesus, den manche für den Christus halten?« 18 Denn Pilatus wusste genau, dass das Verfahren gegen Jesus nur aus Neid angezettelt worden war. 19 Während Pilatus die Gerichtsverhandlung leitete, ließ ihm seine Frau eine Nachricht zukommen: »Unternimm nichts gegen diesen Mann. Er ist unschuldig! Ich habe seinetwegen in der letzten Nacht einen furchtbaren Traum gehabt.« 20 Inzwischen aber hatten die obersten Priester und die führenden Männer des Volkes die Menge aufgewiegelt. Sie sollten von Pilatus verlangen, Barabbas zu begnadigen und Jesus umzubringen. 21 Als der Statthalter nun seine Frage wiederholte: »Wen von den beiden soll ich freilassen?«, schrie die Menge: »Barabbas!« 22 »Und was soll mit Jesus geschehen, dem angeblichen Christus?« Da riefen sie alle: »Ans Kreuz mit ihm!« 23 »Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?«, fragte Pilatus. Doch die Menge schrie immer lauter: »Ans Kreuz mit ihm!« 24 Als Pilatus sah, dass er so nichts erreichte und der Tumult nur immer größer wurde, ließ er eine Schüssel mit Wasser bringen. Für alle sichtbar wusch er sich die Hände und sagte: »Ich bin nicht schuld daran, wenn das Blut dieses Menschen vergossen wird. Die Verantwortung dafür tragt ihr!« 25 Die Menge erwiderte: »Ja, wir und unsere Kinder, wir tragen die Folgen!« 26 Da gab Pilatus ihnen Barabbas frei. Jesus ließ er auspeitschen und zur Kreuzigung abführen.

 

Jesus wird verhöhnt und misshandelt

27 Die Soldaten brachten Jesus in den Hof des Statthalterpalastes und riefen die ganze Truppe zusammen. 28 Dann zogen sie ihm die Kleider aus und hängten ihm einen scharlachroten Mantel um. 29 Aus Dornenzweigen flochten sie eine Krone und drückten sie ihm auf den Kopf. Sie gaben ihm einen Stock in die rechte Hand, knieten vor ihm nieder und riefen höhnisch: »Es lebe der König der Juden!« 30 Sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder aus der Hand und schlugen ihm damit auf den Kopf. 31 Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, zogen sie ihm den roten Mantel aus und legten ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie Jesus ab zur Kreuzigung.

 

 

 

Pilatus gibt dem Druck der Volksmenge nach, lässt Jesus auspeitschen und verurteilt ihn zum Tod am Kreuz.

 

Pilatus hat sich dem Gruppenzwang gefügt und Jesus verurteilt, obwohl er von seiner Unschuld überzeugt war. Geben wir dem Gruppenzwang auch nach, wenn wir mit unserer Überzeugung allein gegen alle stehen?

 

Die Soldaten haben ihren Spaß mit dem ausgegrenzten, erniedrigten Gefangenen und verspotten ihn. Außenseiter werden schnell zur Belustigung anderer misshandelt, sie sind ein leichtes Ziel für Spott.

 

Wer wird in unserem Umfeld ausgegrenzt und verspottet? Was tun wir, um das zu verhindern?

 

 

 

Guter Gott,

 

gib uns den Mut uns gegen den Gruppenzwang zu stellen und unserer Überzeugung treu zu bleiben. Hilf uns aktiv auf Ausgegrenzte zuzugehen und ihnen zu zeigen: „Du bist nicht allein!“ Du warst ausgegrenzt auf dieser Welt und hast doch alle geliebt, schenke uns und allen, die nicht so viele Freunde haben deine Freundschaft und Liebe.

 

Amen

 

 


Die Soldaten misshandeln Jesus

 

Die Soldaten misshandeln Jesus

Lk 22,63-65

 

Die Soldaten misshandeln Jesus

 

63 Die Männer, die Jesus bewachten, verhöhnten und schlugen ihn. 64 Sie verbanden ihm die Augen und spotteten: »Na, du Prophet! Sag uns, wer hat dich vorhin gerade geschlagen?« 65 Und noch viele andere Beleidigungen musste er über sich ergehen lassen.

 

 

 

Jesus wird verhöhnt, verspottet und geschlagen. Er hätte die Macht gehabt, seine Bewacher dafür zu bestrafen und seinen Misshandlungen zu entgehen. Aber er hat die Situation ausgehalten, im Wissen, dass sein und unser Lohn im Himmel dadurch größer wird.

 

Versuchen wir solche Situationen, in denen wir ungerecht behandelt, beschimpft, verspottet und geschlagen werden mit dem Blick auf Jesus zu ertragen. Er sieht unser Leid und wird uns davon erlösen.

 

 

 

Jesus,

 

hilf uns auch in schwierigen Momenten deinem Vorbild zu folgen.

Du wurdest ganz Mensch und hast für uns gelitten und uns damit von unserer Schuld erlöst, dafür wollen wir dir danken.

Hilf uns in unserem Schmerz und Leid immer wieder auf dich zu schauen, der du auch gelitten und am Ende doch gesiegt hast!

 

Amen

 

 


Jesus wird verhaftet

 

Jesus wird verhaftet

Mt 26,47-56

 

 Verrat und Verhaftung

 

47 Noch während Jesus sprach, kam Judas, einer der zwölf Jünger, zusammen mit einer großen Gruppe von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren. Die obersten Priester und die führenden Männer des Volkes hatten sie geschickt. 48 Judas, der Verräter, hatte mit den Bewaffneten ein Zeichen vereinbart: »Der Mann, den ich zur Begrüßung küssen werde, der ist es. Den müsst ihr festnehmen!« 49 Er ging direkt auf Jesus zu. »Sei gegrüßt, Rabbi!«, sagte er und küsste ihn. 50 Jesus sah ihn an: »Mein Freund! Tu, was du dir vorgenommen hast!« Sofort traten die Männer heran, packten Jesus und nahmen ihn fest. 51 Aber einer der Jünger, die bei Jesus waren, wollte das verhindern. Er zog sein Schwert, schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm ein Ohr ab. 52 Doch Jesus befahl ihm: »Steck dein Schwert weg! Wer Gewalt anwendet, wird durch Gewalt umkommen. 53 Ist dir denn nicht klar, dass ich meinen Vater um ein ganzes Heer von Engeln bitten könnte? Er würde sie mir sofort schicken. 54 Wie sollte sich aber dann erfüllen, was in der Heiligen Schrift vorausgesagt ist? Es muss alles so geschehen!« 55 Danach wandte sich Jesus an die Männer, die ihn festgenommen hatten: »Bin ich denn ein Verbrecher, dass ihr euch mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet habt, um mich zu verhaften? Jeden Tag habe ich öffentlich im Tempel gelehrt. Warum habt ihr mich nicht dort festgenommen? 56 Aber auch dies geschieht, damit sich die Vorhersagen der Propheten erfüllen.« Da ließen ihn alle seine Jünger im Stich und ergriffen die Flucht.

 

 

 

Jesus wird von einem seiner engsten Freunde verraten. Judas kommt mit einer großen Gruppe bewaffneter Männer, um Jesus zu verhaften. Das zeigt, wie viel Angst sie vor ihm, der nie jemandem etwas zuleide getan hat, hatten. Jesus wehrte sich nicht gegen seine Festnahme, im Gegenteil: er befiehlt seinem Jünger das Schwert wegzustecken und keine Gewalt anzuwenden. Jesus Verhalten zeigt: Gewalt ist keine Lösung! Keine unserer Probleme und Streitereien wird durch Gewalt einfacher. Es ist besser nachzugeben, auch wenn man im Recht wäre, als dem anderen weh zu tun.

 

 

Die Männer kommen in der Nacht, im Schutz der Dunkelheit, um Jesus zu verhaften. Tagsüber, als Jesus im Tempel war, haben sie sich nicht getraut, ihn offen vor dem ganzen Volk festzunehmen. Wer Gut ist und es gut meint, kann am hellen Tag, ganz offen kommen, wer aber Böses im Schilde führt kommt in der Dunkelheit der Nacht, wenn niemand ihn sieht. Welche Momente in unserem Leben können am hellen Tag an alle Öffentlichkeit und was verbergen wir lieber im Schutz der Dunkelheit und Nacht?

 

 

Besonders in der österlichen Bußzeit kann ein Beichtgespräch unsere dunkle Seiten in Jesu Licht erhellen. Er starb für unsere Sünden, ihm wollen wir sie bekennen und um Vergebung bitten.

 

 

 

Jesus Christus,

 

hilf uns, unseren Freunden treu zu bleiben und sie auch zu lieben, wenn sie uns mal nicht gut behandelt haben.

Hilf uns das Gute in der Welt zu erkennen und keine Angst vor der Wahrheit zu haben, du lehrst uns, friedliche Wege zu gehen und alle, auch unsere Feinde, zu lieben.

Stelle du uns ganz in dein Licht und hilf uns, unsere Schattenseiten zu heller zu machen.

Zu dir dürfen wir immer kommen, wie wir sind. Du hilfst uns, besser zu werden, dafür danken wir dir.

 

Amen

 


Jesus betet am Ölberg im Garten Gethsemane

 

Im Garten Gethsemane

Mt 26, 36-46

 

36 Dann ging Jesus mit seinen Jüngern in einen Garten am Ölberg, der Gethsemane heißt. Dort bat er sie: »Setzt euch hier hin und wartet auf mich! Ich will ein Stück weiter gehen und beten.« 37 Petrus und die beiden Söhne von Zebedäus – Jakobus und Johannes – nahm er mit. Angst und tiefe Traurigkeit überfielen Jesus, 38 und er sagte zu ihnen: »Ich zerbreche beinahe unter der Last, die ich zu tragen habe. Bleibt hier und wacht mit mir!« 39 Jesus ging ein paar Schritte weiter, warf sich nieder und betete: »Mein Vater, wenn es möglich ist, dann lass den Kelch an mir vorübergehen und erspare mir dieses Leiden! Aber nicht was ich will, sondern was du willst, soll geschehen.« 40 Dann kam er zu den drei Jüngern zurück und sah, dass sie eingeschlafen waren. Er weckte Petrus und rief: »Konntet ihr denn nicht eine einzige Stunde mit mir wachen? 41 Bleibt wach und betet, damit ihr der Versuchung widerstehen könnt. Ich weiß, ihr wollt das Beste, aber aus eigener Kraft könnt ihr es nicht erreichen.« 42 Noch einmal ging er ein Stück weg, um zu beten: »Mein Vater, wenn mir dieser bittere Kelch nicht erspart bleiben kann, bin ich bereit, deinen Willen zu erfüllen!« 43 Als er zurückkam, schliefen die Jünger schon wieder; die Augen waren ihnen zugefallen. 44 Er ließ sie schlafen, kehrte wieder um und betete zum dritten Mal mit den gleichen Worten. 45 Dann kam er zu seinen Jüngern zurück und sagte: »Ihr schlaft immer noch und ruht euch aus? Jetzt ist es so weit, die Stunde ist gekommen: Der Menschensohn wird den gottlosen Menschen ausgeliefert. 46 Steht auf, lasst uns gehen! Der Verräter ist schon da.«

 

 

 

Das Abendmahl ist vorbei. Jesus weiß, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. Wie nutzt er diese Zeit? Er betet!

 

Wenn wir wissen, dass uns nicht mehr viel Zeit bevor einem Ereignis, vielleicht einer Prüfung bleibt, wie nutzen wir diese Zeit?

 

Jesus leidet unter der schweren Last, die er zu tragen hat: unser aller Sünden! In dieser schweren Stunde betet er zu seinem und unserem Vater und er bittet auch seine Freunde, mit ihm zu beten. Die Unterstützung von Freunden ist gerade in schweren Zeiten wichtig.

 

Die Freunde Jesu sind sich der Situation nicht bewusst und schlafen. Geht es uns nicht oft genauso? Wir schätzen eine Situation falsch ein und erst hinterher wird uns klar, dass ein Freund uns dringend gebraucht hätte.

 

Auch wir beten und  bitten Gott, dass uns schwere Situationen in unserem Leben erspart bleiben. Manchmal geht das aber nicht. Wie auch bei Jesus.

 

Wieder betet Jesus: Wenn ihm dieses Schicksal nicht erspart bleiben kann, dann ist er bereit, diesen Weg zu gehen, Gottes Willen zu erfüllen.

 

So sollen auch wir unsere Leiden annehmen und Gottes Willen gehorsam sein. Wenn wir das bis ans Ende durchhalten wird unser Lohn groß sein!

 

 

 

Guter Gott,

 

wir wissen nicht, wann unsere Zeit zu Ende geht.

Hilf uns, unsere Zeit sinnvoll zu nutzen.

Wir danken dir für unsere Freunde, die für uns da sind.

Auch du, Jesus, bist unser Freund und immer für uns da. Lass uns immer an dich denken.

Jesus, du warst gehorsam bis zum Tod und wurdest mit der Auferstehung belohnt. Mache uns immer wieder bewusst, dass auch die schwierigsten Momente nur unserem Besten dienen und uns zu deiner Herrlichkeit führen. Hilf uns gehorsam deinem Weg zu folgen.

 

Amen